Wohnungsnot im Landkreis „vergleichbar mit der Nachkriegszeit“

Der SPD-Kreisvorstand zu Besuch bei der Baugenossenschaft Feuchtwangen

06. Februar 2019

Landkreis-SPD diskutiert Thema Wohnen
Informationsbesuch bei der Baugenossenschaft Feuchtwangen

„Die heutige Wohnungssituation ist vergleichbar mit der in der Nachkriegszeit.“ Mit dieser zugespitzten Formulierung umriss der Lichtenauer Bürgermeister Uwe Reißmann bei der jüngsten Vorstandssitzung der Landkreis-SPD die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt.

Der thematische Schwerpunkt „Wohnen“, den sich der SPD-Kreisvorstand gesetzt hatte, wurde zunächst durch einen Ortstermin bei der Baugenossenschaft Feuchtwangen eingeleitet. Diese sorgt seit ihrer Gründung 1948, also mitten in der durch große Wohnungsnot geprägten Nachkriegszeit, für erschwinglichen Wohnraum in den Gemeinden des ehemaligen Landkreises Feuchtwangen.

Dieter Preiß, Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft, erläuterte den Interessierten aus SPD-Kreisvorstand und Kreistagsfraktion, dass man in Feuchtwangen und Umgebung derzeit 306 Wohnungen in 78 Häusern anbieten könne, und zwar zu einem sehr günstigen Mietpreis von durchschnittlich 4,60 Euro pro Quadratmeter. Das werde u.a. durch einen hohen Anteil an ehrenamtlicher Arbeit ermöglicht. So verwundere es nicht, dass es praktisch keinen Leerstand, sondern im Gegenteil Wartelisten gebe. Der jüngste Neubau der Genossenschaft ist ein Wohnkomplex mit 19 Wohnungen in der Feuchtwanger Konradstraße, der bei dem Ortstermin besichtigt werden konnte. Moderne Ausstattung, Erfüllung neuester energetischer Standards und Barrierefreiheit ohne Aufzüge sind wesentliche Pluspunkte nicht nur dieses Objekts der Baugenossenschaft.

In der anschließenden Vorstandssitzung diskutierte die Landkreis-SPD die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt. Kreisrätin Elke Held und stellvertretender Landrat Kurt Unger berichteten dazu aus dem Kreistag, wo im Arbeitskreis „Demographische Entwicklung“ die Resolution der Kreis-SPD „Wir schaffen Zuhause für alle“ behandelt wurde. Als „rote Flecken“ mit dem größten Bedarf an bezahlbarem Wohnraum bezeichnete Elke Held die Gebiete um Heilsbronn und Dinkelsbühl. Beim Abschluss des zweiten Arbeitsgespräches habe sie den Eindruck gehabt, für den Landrat Dr. Ludwig sei damit der Antrag der SPD-Kreistagsfraktion abgearbeitet. Sie sei aber der Meinung, dass dieses Thema für Teile der Bevölkerung des Landkreises Ansbach in Zukunft so wichtig ist, dass man sich damit weiter auseinandersetzen müsse und nicht nur auf die unterschiedlichen politischen Ebenen verweisen dürfe, die dafür primär zuständig sind. „Der Landkreis kann dabei zum Wohle der Bevölkerung durchaus eine Moderatorenrolle übernehmen“, so Held. Kurt Unger ergänzte, im Landkreis fehlten ca. 300 Wohnungen pro Jahr. Mit der aktuellen Fördersituation, so der stellvertretende Landrat, seien nur diejenigen gut bedient, die sich Eigentum leisten können.

Die stellvertretende Kreisvorsitzende Petra Hinkl regte die Zusammenarbeit von benachbarten SPD-Ortsvereinen in den verschiedenen Regionen des Landkreises beim Thema Wohnen an. Kreisvorsitzender Hans Unger fasste die Diskussion zusammen: Es gebe einen großen Wohnungsbedarf im Landkreis Ansbach, was vor allem für Leute mit weniger Geld ein Problem sei und auch deshalb ein wichtiges Thema für die SPD bleibe, da günstiges Wohnen ein ganz zentrales Kriterium für gleichwertige Lebenschancen sei. Bayern müsse seiner verfassungsmäßigen Verpflichtung nachkommen, Wohnraum zu schaffen, und die Kommunen dabei unterstützen.

Foto 1, von links nach rechts: Bernd Lober, Pressesprecher SPD-Kreisvorstand; Christine Spahlinger, SPD-Kreisvorstandsmitglied; Thomas Hinkl, Schriftführer SPD-Kreisvorstand; Hans H. Unger, SPD-Kreisvorsitzender; Curt Bauer, SPD Herrieden; Dieter Preiß, Vorstand Baugenossenschaft Feuchtwangen; Jürgen Arnold, stv. SPD-Kreisvorsitzender; Elke Held, SPD-Kreisrätin; Karl-Heinz Wagner, SPD-Kreisvorstandsmitglied; Heiko Kernstock, SPD-Kreisvorstandsmitglied; Fritz Franke, SPD-Kreisvorstandsmitglied und Altbürgermeister Mönchsroth

Foto 2, von links nach rechts: Kurt Unger, stv. Landrat; Jürgen Arnold, stv. SPD-Kreisvorsitzender; Thomas Hinkl, Schriftführer SPD-Kreisvorstand; Felix-Gmöhling, Juso-Vertreter im SPD-Kreisvorstand; Fritz Franke, SPD-Kreisvorstandsmitglied und Altbürgermeister Mönchsroth; Christine Spahlinger, SPD-Kreisvorstandsmitglied; Bernd Lober, Pressesprecher SPD-Kreisvorstand; Susanne Friedrich, SPD-Kreisrätin; Elke Held, SPD-Kreisrätin; Karl-Heinz Wagner, SPD-Kreisvorstandsmitglied (verdeckt); Heiko Kernstock, SPD-Kreisvorstandsmitglied; Petra Hinkl, stv. SPD-Kreisvorsitzende; Curt Bauer, SPD Herrieden; Dieter Preiß, Vorstand Baugenossenschaft Feuchtwangen

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