SPD zu Besuch im MVZ Dinkelsbühl

SPD zu Besuch im MVZ Dinkelsbühl

01. August 2018

Ärztezentrum stellt sich vor: Versorgungszentrale mit vielfältiger Bedeutung für die Region

Wie positiv das Thema ANregiomed besetzt sein kann, erfuhren SPD-Vertreter bei ihrem Besuch im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Dinkelsbühl. Umfassend informiert wurden sie dort von Geschäftsführer Rainer Bühn, dem ärztlichen Leiter Dr. Gerd-Rüdiger Franke und dem Chirurgen Dr. Johannes Puff. Zu Gast waren Mitglieder des SPD-Kreisvorstands Ansbach-Land, der Kreistagsfraktion und der SPD Dinkelsbühl, darunter Landtagskandidat Harald Dösel (Stimmkreis Ansbach-Süd/Weißenburg-Gunzenhausen), Bezirkstagskandidatin Petra Hinkl (Stimmkreis Ansbach-Nord), stellvertretender Landrat Kurt Unger sowie die Kreisräte Paul Beitzer, Oswald Czech, Elke Held und Wolfgang Seidel.

Zunächst erläuterte Rainer Bühn die Stellung des MVZ ANregiomed mit seinen Standorten in Ansbach, Rothenburg, Feuchtwangen und Dinkelsbühl als Teil des Gesundheitssystems. Gerade in ländlichen Regionen seien MVZs in den letzten Jahren ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung geworden, als Ergänzung zu den bestehenden Krankenhäusern sowie den niedergelassenen Haus- und Fachärzten. Deutschlandweit gebe es inzwischen über 2000 solcher Versorgungszentren, womit ihre Zahl die der Krankenhäuser übersteige. In den sechs Zentren von ANregiomed (in Ansbach und Rothenburg gibt es je zwei) versorgen 170 Mitarbeiter, darunter 33 Ärzte, über 80 000 Patienten im Jahr.

Angesichts der Tatsache, dass allein im Raum Dinkelsbühl derzeit sechs bis sieben Arztsitze unbesetzt seien, werde deutlich, wie wichtig das örtliche MVZ mit seinen Fachrichtungen Chirurgie, Innere Medizin, Urologie, Neurochirurgie, der angeschlossenen Praxis für Kardiologie und neuerdings auch einer allgemeinärztlichen Praxis sei. Aktuell, so Rainer Bühn, schreiben die MVZ von ANregiomed erstmals seit ihrer Gründung 2008 schwarze Zahlen, so dass man das Hauptanliegen, die Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region, mit einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung verbinden könne.

Auch Dr. Gerd-Rüdiger Franke betonte vor allem den Ehrgeiz, eine fachärztliche Versorgung in möglichst breitem Maße zu bieten. Ein bemerkenswerter Vorteil im MVZ sei außerdem die gegenseitige Beratung der Ärzte verschiedener Fachrichtungen. Absprachen über notwendige Untersuchungen bzw. Behandlungen könnten meist direkt vor Ort und oft zum gleichen Termin zwischen dem Patienten und Ärzten verschiedener Spezialisierungen realisiert werden. Der Patient erhalte so zeitnah eine klare Orientierung, und für das MVZ ergebe sich dadurch auch die Chance einer überregionalen Wirkung.

Gemeinsam mit Dr. Puff führte Dr. Franke die Gäste anschließend durch die Räumlichkeiten und beantwortete Fragen. Das von Kreisrätin Elke Held angesprochene Thema Datenschutz bei der Weitergabe von Patienteninformationen bezeichnete Dr. Puff als sehr wichtig und erläuterte es an verschiedenen Beispielen. Dr. Franke verschwieg nicht, dass es auch in einem MVZ Probleme gebe, junge Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen. So sei für seine internistische Praxis bisher kein Nachfolger in Sicht. Man sei aber weiter auf der Suche.

Stellvertretender Landrat Kurt Unger dankte den Gastgebern mit einem kleinen Geschenk für die interessanten Informationen. Bei der anschließenden Kreisvorstandssitzung äußerten sich die SPD-Vertreter positiv über die gewonnenen Eindrücke. So lobte der stellvertretende Kreisvorsitzende Jürgen Arnold die familiäre Atmosphäre und nannte die MVZs ein Modell für die Zukunft. Bezirkstagskandidatin Petra Hinkl fand es bemerkenswert, dass man in der Kürze der Zeit wirtschaftlich schon im positiven Bereich sei. Kreisrätin Elke Held bezeichnete die hohe Zahl von Patienten aus dem baden-württembergischen Grenzland (in Dinkelsbühl 40-50 %) auch als Wirtschaftsfaktor für die Stadt Dinkelsbühl. Der Mönchsrother Altbürgermeister Fritz Franke mahnte, man dürfe bei aller Begeisterung über das MVZ nicht vergessen, dass die ärztliche Versorgung im ländlichen Bereich nach wie vor problematisch sei. MVZs seien wichtig als Ergänzung, aber keine Alternative zu niedergelassenen Ärzten in kleinen Gemeinden.

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