Kreis SPD will Flüchtlingshilfe mit weniger Reibungsverlusten koordinieren
Die SPD im Landkreis Ansbach fordert im Falle der anhaltenden Herausforderungen bei der Flüchtlingshilfe Maßnahmen, die der Situation vor Ort gerecht werden, und hat dazu gemeinsam mit der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt eine Reihe an konkreten Vorschlägen ausgearbeitet.
„Die Beiträge der CSU mit ihren Angst schürenden Warnungen vor einer Überfremdung haben mittlerweile nicht nur ein absolut inakzeptables Niveau erreicht – zuletzt hatte der ehemalige Bundesminister Carl-Dieter Spranger dazu aufgerufen, sich Pegida anzuschließen – sondern helfen auch in der Sache niemandem weiter“, kommentiert der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Christoph Rösch. Stattdessen gelte es nun, die richtigen Schlüsse zu ziehen, um effektiv mit der Situation umzugehen. „Das bedeutet für uns, in erster Linie diejenigen zu unterstützen, die sich vor Ort in der Flüchtlingshilfe engagieren“, erklärt die Sprecherin der AG Migration und Vielfalt, Andrea Krauss-Gonzalez. Aufbauend auf Gesprächen mit haupt- und ehrenamtlichen Helfern hat die SPD deshalb Vorschläge erarbeitet, mit denen sie politische Unterstützung leisten will.
Unterstützung für Ehrenamtliche: Integrationsbeauftragten schaffen
„Was wir vor allem brauchen, ist eine hauptamtliche Stelle im Landratsamt – ein Integrationsbeauftragter, der den Ehrenamtlichen im Landkreis als Ansprechpartner vermittelnd zur Verfügung steht und die unterschiedlichen Helferinitiativen und Fachdienste der Wohlfahrtsverbände, Bildungsträger sowie die kommunalen Fachgebiete miteinander vernetzen kann“, so Andrea Krauss-Gonzalez. „Das würde nicht nur ein Mehr an Handlungssicherheit für Ehrenamtliche schaffen, sondern auch eine bessere und professionelle Gesamtkoordination der Flüchtlingsarbeit mit weniger Reibungsverlusten im Landkreis ermöglichen.“
Unterstützung für Hauptamtliche: Integrationskonferenz kommunal anbinden
In diesem Zusammenhang wäre es darüber hinaus wünschenswert, Vertreter der unterschiedlichen Gruppierungen, die hautamtlich mit der Migrations- und Integrationsthematik betraut sind, regelmäßig an einen Tisch zu bringen. Leider, beklagt Andrea Krauss-Gonzalez, arbeite die Integrationskonferenz (u. a. bestehend aus hauptamtlichen Akteuren der Integrationsarbeit, Vertretern der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und der Ausländerbehörden und Schulen) bisher ohne kommunale Anbindung an den wichtigen Fragestellungen. „Angesichts der aktuellen Anforderungen fordern wir umso dringender, die Integrationskonferenz kommunal anzubinden und – um der aktuellen Bedeutung der Thematik gerecht zu werden – unter die Schirmherrschaft des Landrats zu stellen.“
Leitbild für den Landkreis
Langfristig gelte es ein Leitbild für den Landkreis zu erarbeiten, das grundsätzlich das Zusammenleben der Menschen im Landkreis in den Blick nimmt und aufzeigt, wo die Integrationsarbeit in den kommenden Jahren hinführen soll. „Mit einem überlegten und durchdachten Vorgehen – nicht mit Schüren von Vorurteilen und Schwarzmalerei – können wir der Situation gerecht werden“, so Christoph Rösch abschließend. „Gemeinsam schaffen wir das!“