Armutslagen von Frauen, zu diesem Thema hatte die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Stadt und Landkreis Ansbach (AsF) am 3. Mai in die Orangerie in Ansbach eingeladen.
In ihrer Begrüßung stellte Petra Hinkl den Anwesenden die Gesichter von Armut mit ein paar aktuellen Meldungen vor: So wies die Bertelsmannstiftung darauf hin, dass 21 % der Kinder in unserem Land über mindestens 5 Jahre in Armut leben; besonders gefährdet sind die Kinder alleinerziehender Eltern. Arm trotz Arbeit - Frauen verdienen in Deutschland 21 % weniger als Männer. "Frauen ziehen den Kürzeren" - so zitierte sie die Armutsforscherin Irene Götz.
Zum Vortrag eingeladen hatten die Frauen der AsF Julia Bergmeier, Referentin für Sozialpolitik beim VdK Bayern. Sie informierte in ihrem Vortrag fundiert und engagiert über die Daten und Fakten der Armut von Frauen, die wesentlichen Ursachen dafür und mögliche Lösungen.
Frauen in Deutschland müssen nach wie vor um ihre Gleichberechtigung kämpfen. Seit der Verabschiedung des Grundgesetzes gilt zwar die rechtliche Gleichstellung, aber der Alltag sieht für viele Frauen nach wie vor anders aus. Obwohl Mädchen in unserem Land gute, meist bessere Schulabschlüsse als Jungen erwerben und Frauen gut ausgebildet sind, spielen sie im Berufsleben meist die zweite Geige. Und im internationalen Vergleich haben Mütter in Deutschland das geringste Einkommen. Damit sind Frauen natürlich viel stärker von Armut bedroht, insbesondere dann, wenn sie alleinerziehend sind oder die Ehe geschieden wird. Und das nicht nur während des Erwerbslebens, sondern auch im Rentenalter. Um nur zwei der alarmierenden Zahlen zu nennen: die Armutsquote bei Alleinerziehenden beträgt 43 %, die durchschnittliche Rente von Frauen liegt aktuell bei 654 Euro.
Mit Julia Bergmeier waren sich in der dem Vortrag anschließenden Gesprächsrunde die Anwesenden einig: um der Armut von Frauen zu begegnen, braucht es vor allem gerechte Löhne und eine deutliche Verbesserung in der Anerkennung der sogenannten Frauenberufe in Dienstleistung und Pflege sowie deutliche Veränderungen in der Struktur der Rente: Gerechtigkeit in der Mütterrente, Anerkennung von Pflegezeiten und einen Umbau des Systems in der Erwerbstätigenrente.
7.5.2019/Petra Hinkl